Kopfschmerzen können uns den Alltag zur Hölle machen. Ob durch Stress im Büro oder sengendes Wetter – der Schmerz trifft oft ohne Vorwarnung.
Wenn Kopfschmerzen zuschlagen, kann das Leben wie ein endloser Marathon erscheinen, den man eigentlich nicht laufen möchte. Die gute Nachricht?
Mit Yoga kannst du effektiv gegen Kopfschmerzen ankämpfen. Dabei handelt es sich nicht um eine temporäre Linderung, sondern um eine Methode, die an der Wurzel des Problems ansetzt.
Hilft Yoga gegen Kopfschmerzen?
Stell dir vor, anstatt zum nächsten Schmerzmittel zu greifen, könntest du auf deine Yogamatte gehen und mit wenigen gezielten Übungen relativ schnell Linderung finden. Wie der Ozean, der nach dem Sturm wieder zur Ruhe kommt.
Yoga, Sanskrit für „Vereinigung“ „Verbindung“, ist sowohl eine sportliche Aktivität als auch ein ganzheitlicher Ansatz üfr mehr Harmonie in Körper Geist und Seele – ja, es geht gar nicht primär um körperliche Verrenkungen, sondern mehr um die Frage, wie achtsam du die Übungen ausführen, wie präsent du im Hier und Jetzt sein kannst.
Und genau hier kommt die Macht des Yoga ins Spiel, wenn es darum geht, Kopfschmerzen zu lindern – es wird holistisch im Körper aufgeräumt – und die Kopfschmerzen werden über Bord geworfen.
Yoga gegen Kopfschmerzen: Die natürliche Art der Linderung
Das Büro oder Home-Office kann oft ein Schlachtfeld für unseren Geist sein, ständige Deadlines, blinkende Bildschirme und der Druck, immer mehr zu leisten. Auch exkessive Bildschirmzeit außerhalb der Arbeit nimmt immer mehr zu. Das sind nur einige wenige Beispiele als Auslöser für diesen unerwünschten Gast namens Kopfschmerz.
Aber stell dir vor, es hängt von dir ab, aktiv gegen den Schmerz vorzugehen – und zwar ganz ohne Chemie? Dieser magische Ort ist deine Yogamatte, da, wo du nicht nur die Symptome, sondern die Ursache deines Leidens bekämpfen kannst.
Wissenschaftliche Studien zu Yoga
Laut wissenschaftlichen Studien leidet ein stetig wachsender Bevölkerungsanteil an gelegentlichen oder regelmäßigen Kopfschmerzen und/oder Migräneanfällen. Studien zeigen ebenso, dass Yoga die Intensität und Häufigkeit von Kopfschmerzen signifiant reduzieren kann.
Wie das gehen soll? Vor allem bei Spannungskopfschmerzen sind zugrunde liegende Verspannungen im Kopf-, Schulter- und Rückenbereich die Ursache für die unerträglichen Schmerzen. Durch die Verbindung von Asanas (Yogahaltungen), Pranayama (Atemübungen) und Achtsamkeitsmeditation findet Heilung auf allen Ebenen des Seins statt und das Wohlbefinden wird ganzheitlich gefördert.
Wie wirkt Yoga gegen Kopfschmerzen?
Stell dir vor, du stehst vor einer verschlossenen Tür und dahinter liegt die Lösung all deiner Probleme. Yoga ist der Schlüssel, der diese Tür öffnet und dich in eine Welt ohne Kopfschmerzen entführt. Aber wie genau wirkt Yoga gegen dieses quälende Übel?
Zunächst einmal beruht die Wirkung von Yoga auf einer Kombination aus physischen Asanas, Atemübungen und Meditation. Jede dieser Komponenten hat einen einzigartigen Beitrag zur Linderung von Kopfschmerzen.
Bei Kopfschmerzen sind es oft Verspannungen im Nacken-, Schulter- und Rückenbereich, die den Schmerz auslösen oder verstärken. Durch gezielte Asanas oder Yogastellungen wird dieser Bereich gedehnt und entspannt, was wiederum die Durchblutung fördert und Verspannungen löst. Beispielsweise kann die Yogahaltung Adho Mukha Shvanasana – der herabschauende Hunde – Wunder bewirken, indem sie den gesamten Rücken dehnt und somit Spannungen löst.
Atemübungen gegen Kopfschmerzen
Aber Yoga geht über reine körperliche Übungen hinaus. Durch effektive Atemübungen, bekannt als Pranayama (aus dem Sanskrit: „Prana“ = Lebensenergie, „Yama“ = Kontrolle), lernen wir, unseren Atem zu kontrollieren und zu vertiefen. Ein tiefer, bewusster Atem beruhigt das Nervensystem und lindert Kopfschmerzen optimal.
Die Atemübung Nadi Shodana (Reinigung der Energiekanäle) – auch unter dem Begriff Wechselatmung bekannt – harmonisiert und balanciert beide Gehirnhälften aus. Diese Atemtechnik hilft somit, den Energiefluss im Körper auszugleichen und den Geist zu beruhigen.
So funktioniert Yoga gegen Kopfweh:
Du atmest bei dieser Übung abwechselnd durch die Nasenlöcher ein und aus – d.h. zuerst durch das rechte ein und das linke aus und anschließend durch das linke ein und das rechte aus. Halte dir dabei jeweils das inaktive Nasenloch zu.
Verwende zum Zuhalten der Nasenlöcher jewels den Daumen und den Ringfinger, während dein Zeige- und Mittelfinger auf der Handfläche ruhen. (Damit bildest du das Vishnu-Mudra – eine Handgeste, die nach Vishnu einer der hinduistischen Hauptgottheiten benannt ist und die Energie im Körper beruhigt und auszugleicht. Dieses Mudra wird oft verwendet, um Stress abzubauen und Entspannung zu fördern.)
Es ist wichtig, diese Übung langsam und bewusst auszuführen und darauf zu achten, dass der Atem gleichmäßig und ruhig fließt. Wenn du jedoch unter starken oder anhaltenden Kopfschmerzen leidest, ist es ratsam, medizinischen Rat einzuholen.
Meditation als Mittel, um ins Hier und Jetzt zurückzukommen
Zuletzt, aber nicht weniger wichtig, kommt die Meditation ins Spiel. Durch die Konzentration auf den gegenwärtigen Moment und die Befreiung von störenden Gedanken – bzw. durch die wertfreie Beobachtung der Gedanken, ohne sich in den Strom der Gefühle und Emotionen hineinziehen zu lassen – trägt Meditation dazu bei, den Geist zu beruhigen und Stress abzubauen. Stress ist nämlich im Endeffekt einer der Hauptauslöser für Kopfschmerzen.
Yoga ist demnach eine ganzheitliche Methode, die Körper, Geist und Seele in Einklang bringt. Und genau diese Harmonie, diese traditionelle Verbindung aller Ebenen – physisch, mental und emotional – ist der Schlüssel zur Linderung deiner Kopfschmerzen.
Warum also nicht diese Tür öffnen und einen Blick hineinwerfen?
Yoga gegen Kopfschmerzen: Diese Asanas helfen
Hier nun einige Yogastellungen und Übungen, um die unangenehmen Kopfschmerzen effizient zu bekämpfen. Die – im Yoga inhärente – Kombination aus physischer und mentaler Entspannung ist in vielen Fällen ein effektives Mittel gegen Kopfschmerzen.
Dabei ist es jedoch essentiell, sich vor jeder Yoga- oder Sportübung generell angemessen aufzuwärmen und die Anleitung sowie Hilfestellung eines qualifizierten Yogalehrers in Anspruch zu nehmen, um sicherzustellen, dass jede Asana korrekt und ohne Verletzungsrisiko durchgeführt wird.
Tiefe Bauchatmung:
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- Setze dich bequem hin, schließe die Augen und lege die Hände auf den Bauch.
- Atme tief und langsam durch die Nase ein und spüre, wie sich dein Bauch hebt.
- Atme dann langsam wieder aus und spüre, wie sich der Bauch senkt.
- Wiederhole dies mehrere Male und spüre, wie mit jedem Atemzug Sorgen und Ängste losgelassen werden.
Herabschauender Hund (Adho Mukha Shvanasana):
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- Starte auf allen Vieren. Die Hände sind unter den Schultern, die Knie unter den Hüften.
- Hebe die Hüften an, strecke die Beine durch und schiebe dein Becken nach oben, so dass dein Körper ein umgekehrtes V bildet.
- Die Hände drücken fest in die Matte, der Rücken ist lang und der Blick geht zu den Füßen.
- In dieser Asana wird der gesamte Rücken gedehnt und Verspannungen werden gelindert.
Krieger I (Virabhadrasana I):
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- Starte in einem weiten Ausfallschritt. Das vordere Bein ist gebeugt, das hintere Bein gestreckt.
- Halte beide Füße auf einer Linie, spanne deine Bauchmuskeln an, in dem du den Nabel nach hinten und oben zur Wirbelsäule ziehst und hebe beide Arme über den Kopf.
- Der Blick folgt den Händen. Diese Yogastellung stärkt und dehnt den gesamten Körper.
Die Schulterbrücke (Setu Bandha Sarvangasana):
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- Lege dich auf den Rücken, die Arme liegen neben dem Körper.
- Die Füße stehen hüftbreit auseinander, die Knie sind gebeugt.
- Hebe das Becken an, so dass Oberkörper, Hüften und Oberschenkel eine Linie bilden. Spanne deine Körpermitte an und passe auf, dass deine Knie nicht nach außen scheren, indem du sie leicht zueinander ziehst – so trainierst du nebenbei auch deine Oberschenkelinnenseiten.
- Diese Asana ist perfekt, um den Nacken und die Schultern zu entspannen.
Fisch (Matsyanasana):
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- Beginne auf dem Rücken liegend.
- Unterstütze deinen Oberkörper mit den Unterarmen und hebe den Brustkorb an.
- Lasse den Kopf nach hinten fallen, so dass die Kopfoberseite die Matte berührt. Gehe achtsam vor, höre auf deinen Körper und gehe nur so weit, wie es sich für dich gut anfühlt.
- Diese Yogastellung öffnet die Brustwirbelsäule und löst Verspannungen.
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Supta Baddha Konasana (liegender Schmetterling):
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- Beginne im Sitzen und bringe die Fußsohlen aneinander, während die Knie nach außen fallen.
- Lege dich langsam zurück und entspanne dich auf dem Boden. Du kannst dich dabei gerne Yoga-Hilfsmittel zur Hand nehmen, um die Übung im Yin-Yoga Stil entspannt zu gestalten. Lege dich also gerne auf einen Yoga-Bolster und stelle einen Yoga-Block ans obere Ende, um deinen Kopf entspannt abzulegen. Du kannst deine beiden Oberschenkel ebenso mit Yoga-Blöcken stützen, falls die Hüftöffnung zu intensiv ist oder wird.
- Die Arme liegen entspannt neben dem Körper, die Handflächen zeigen nach oben.
- Durch diese Asana wird der innere Oberschenkel gedehnt und der Geist beruhigt.
Jathara Parivartanasana (liegende Drehung):
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- Lege dich auf den Rücken, strecke die Arme seitlich aus.
- Hebe die Beine an und bringe sie nach links, während du den Kopf nach rechts drehst.
- Halte kurz und führe die Beine dann zur anderen Seite.
- Diese Yogastellung hilft, die Wirbelsäule zu dehnen und Verspannungen im unteren Rückenbereich zu lösen.
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Balasana (Kindhaltung):
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- Vom Vierfüßlerstand, setze dich zurück auf die Fersen und strecke den Oberkörper nach vorne.
- Die Arme sind nach hinten ausgestreckt, der Kopf liegt entspannt auf der Matte. Lass deine Schultern los, atme tief ein und aus und lass dich in die Asana sinken
- Diese Yogahaltung bringt tiefe Entspannung im Rpcken- und Schulterbereich und beruhigt und zentriert den Geist.
Variante: Adho Mukha Virasana (nach unten gerichteter Held, Balasana mit nach vorne ausgestreckten Armen):
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- Gleiche Ausgangsposition, mit dem Oberkörper ausgestreckt auf den Oberschenkeln.
- Die Arme werden hier nach vorne ausgestreckt, um die Dehnung der Schultern zu intensivieren. Die Stirn liegt entspannt auf der Matte.
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Beine gegen die Wand:
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- Lege dich auf den Rücken und bringe die Beine hoch gegen eine Wand.
- Die Arme liegen entspannt neben dem Körper.
- Diese einfache Methode erhöht den Blutfluss zum Kopf und beruhigt den Geist. Ein verbesserter Blutfluss versorgt das Gehirn mit mehr Sauerstoff und wichtigen Nährstoffen, was dazu beiträgt, Kopfschmerzen zu lindern.
Mit dieser Sammlung an Asanas bist du bestens gerüstet, um Kopfschmerzen auf natürliche Weise zu lindern und deinen Geist zu beruhigen. Nutze diese Asanas regelmäßig und genieße die heilende Kraft des Yoga – als Mittel gegen oder als Prävention vor Kopfschmerzen und Verspannungen.
Yoga als Lebensphilosophie
Wenn sich die Welt um dich herum dreht wie ein Karussell, ist Yoga ein Anker, um dich zu zentrieren und wieder ins Gleichgewicht zu bringen. Die Asanas, von denen wir sprechen, sind nicht nur einfache Yogastellungen, sondern auch Botschafter einer jahrtausendealten Lebensphilosophie. Sie verkörpern die Kunst, Körper und Geist in harmonischer Symphonie miteinander zu verbinden.
Während Pranayama – die Kunst des bewussten Atmens – den Geist klärt, bringen die körperlichen Asanas und die spirituellen Meditationen und Achtsamkeitsübungen Entspannung und Ruhe in Körper und Geist.
Jeder dieser Aspekte ist wie ein Puzzleteil im großen Mosaik des Yoga, das darauf abzielt, nicht nur Kopfschmerzen zu lindern, sondern auch die Lebensqualität insgesamt zu steigern.
Für viele ist Yoga nicht nur eine Praxis, sondern eine Reise. Eine Reise zu sich selbst, zu innerem Frieden und Harmonie. Dabei spielt es keine Rolle, ob du jung oder alt bist, ob Anfänger oder Fortgeschrittener – die heilende Kraft des Yoga steht jedem offen. So, wie ein Baum fest verwurzelt in der Erde steht und doch flexibel im Wind tanzt, ermöglicht Yoga uns, fest im Leben zu stehen und dennoch mit Leichtigkeit durch die Stürme des Alltags zu manövrieren.
Probiere Yoga für dich aus!
Wenn also das nächste Mal Kopfschmerzen drohen, den Tag zu überschatten, erinnere dich an die Magie des Yoga. Lade diese heilende Energie in dein Leben ein und beobachte, wie sich nicht nur deine Kopfschmerzen, sondern dein gesamtes Wohlbefinden verbessert. Es ist, als würde man sich nach einem stürmischen Tag in den schützenden Hafen des Yoga flüchten.
Ein Gefühl, als würde man sich nach einem langen Tag auf eine weiche Wolke legen. Probier es fü dich selbst aus und erlebe, wie Yoga nicht nur deine Kopfschmerzen, sondern auch dein Leben verändern kann.
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